Ort und Kirche

Die Geschichte von Mauer (siehe Burgunde.at)

Die lateinischen Bezeichnungen „muri, ad mura, apud mura“ sowie die deutschen Bezeichnungen „Muer, Maur, Mour oder Mower“ als Vorstufen zum heutigen Namen Mauer weisen deutlich darauf hin, dass die Siedler die das Land hier kolonisierten, Mauerreste vorfanden, die höchstwahrscheinlich römischen Ursprungs waren. Es könnte sich um eine römische Befestigungsanlage gehandelt haben, genaueres ist jedoch noch nicht bekannt. Ganz in der Nähe bei Lanzing hat sich sogar eine römische Brücke aus dem 3. oder 4. Jhdt. n. Chr. erhalten. Damals hatte die römische Straße, die oberhalb des Ortes verlief, eine sehr hohe Bedeutung, da der Limes wegen der Steilhänge der Donau in der Wachau hier unterbrochen war, und die wenigen Kastelle entweder von den wenigen Schiffslandestellen (so zB bei Aggsbach-Dorf) oder über die Landstraßen durch den Dunkelsteinerwald versorgt werden mußten. Auf diese römische Straße bei Mauer weist heute noch der typische Flurname „Hochstraße“ hin.

Mauer bei Melk

Mauer bei Melk

Gegründet und urkundlich erwähnt wurde die Kirche im Dorf Mauer im Jahre 1096, wobei das Dorf selbst allerdings schon 1083 urkundlich in Erscheinung trat. Die Gründungsväter der Kirche waren die mächtigen Grafen von Formbach, die sie im Jahre 1110 an das Stift Göttweig ubertrugen. Auf das hohe Alter der Kirche die zugleich Pfarre war, die Legende des hl Gothalm, der als Diener des hl Koloman dessen Grab besuchen wollte und hier in Mauer vor Trauer und Erschöpfung 1017/18 verstorben war. Als an seinem Grab Wunder geschahen, überführte man seinen Leichnam zu denen seines Herrn im Stift Melk. Seine Lebensbeschreibung wurde in der „Vita Gotthalmi“ niedergeschrieben. 1124 wird urkundlich bestätigt, dass die Kirche der hl Maria geweiht ist.

Zur Geschichte der Wallfahrtskirche „Maria am grünen Anger“

Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Kirche ein Holzbau war, wie auch „Vita Altmanni“ berichtet wird. Von dieser Anlage ist natürlich nichts mehr erhalten. Die beiden Seitenschiffe wurde um 1300 gebaut.

Die Besitzungen der Pfarre Mauer wurden im 14. und 15. Jhdt. vergrößert, und aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Teile der Pfarrkirche die heute noch zu sehen sind. Die Reformation vereitelte einen geplanten Ausbau der Kirche im 15. Jhdt., da die Herren von Albrechtsberg, die zu den Förderern gehörten, die neue Lehre angenommen hatten und so wurde lediglich der spätgotische Turm in der letzten Bauphase errichtet. Erst im späten 15. Jhdt. wurden gleichzeitig der Chor sowie die alte Sakristei, in Verlängerung des nördlichen Seitenschiffes, erbaut. In der Barockzeit wurde die Ausstattung der Kirche erneuert.